Pluskurs Begabtenförderung erkundet Olympia 1972

Foto: Susanne Weiß

https://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/3879/geplante-architektur-beim-festakt-im-olympiagelaende-vorgestellt.html

Ganz am Ende des Schuljahres gab es doch noch eine große Exkursion. Die fing allerdings alles andere als gut an: ein Drittel des Kurses krank bzw. in Quarantäne, Oberleitungsschaden an der Bahnstrecke und dann, kaum dass wir in München angekommen waren, eine freche Taube im Hauptbahnhof, die einer Schülerin mitten auf den Kopf machte …

Von da an wurde es jedoch besser: Bei schönstem Sommerwetter spazierten wir in das Kunstareal und trafen uns in der Pinakothek der Moderne mit einer Kunsthistorikerin. Die führte uns durch die Sonderausstellung „Die Olympiastadt München“ und brachte uns die Geschichte hinter der Architektur und dem Design der Olympischen Spiele 1972 nahe – vom sympathischen Maskottchen Waldi über das markante Zeltdach bis hin zum wohldurchdachten Farbkonzept (was auf den ersten Blick einfach knallbunt wirkt, ist ein bewusster Verzicht auf die Farben Schwarz, Rot, Gold sowie Braun und  damit eine klare Abgrenzung zu den Olympischen Spielen von 1936).

In einer der praktischen Phasen sollten die Schülerinnen und Schüler Piktogramme entwerfen, was sich als gar nicht so einfach erwies und umso größere Bewunderung für die Maßstäbe setzende Arbeit von Otl Aicher hervorrief.

Die Wohnstätten der Sportler schauten wir uns zunächst im Modell an und im Anschluss an den Museumsbesuch auch in natura – in ihrer heutigen Nutzung als Studentenappartements im Olympischen Dorf.

Nur ein paar Schritte weiter befindet sich der Erinnerungsort zum Olympia-Attentat, wo eine Multimedia-Ausstellung die tragischen Ereignisse des 5. September 1972 minutiös dokumentiert. Auch alle zwölf Opfer des Attentats werden vorgestellt. Es war eine ungemein traurige und fast unwirkliche Erfahrung, inmitten der sommerlichen Idylle des Olympiaparks die verschiedenen Lebensläufe zu lesen, die alle mit dem Attentat enden, das an ebendiesem Ort vor 50 Jahren stattgefunden hat.

So machten wir uns am Nachmittag mit vielen – kunterbunt fröhlichen wie auch extrem bedrückenden – Eindrücken rund um Olympia 1972 auf den Heimweg.

Die Sonderausstellung in der Pinakothek der Moderne ist noch bis zum 8. Januar 2023 zu sehen. Der Erinnerungsort im Olympiapark ist ganztägig zugänglich, die Multimedia-Präsentation läuft von 8 bis 22 Uhr.