Ausruhen, EM schauen und dann reisen
Große Freude und Erleichterung bei den Abschlussschülern des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums: Am frühen Freitagnachmittag haben die 60 Abiturienten dieses Jahrgangs ihre Abschlussnoten erfahren. Mit Umarmungen und Glückwünschen empfingen die Schüler, die ihren Zettel mit den Prüfungsnoten schon in der Hand hielten, ihre Jahrgangsstufenkollegen. Schulleiterin Claudia Theumer freute sich mit ihnen – und über einen hervorragenden Notendurchschnitt des Jahrgangs, der mit 2,03 etwas ganz Besonderes sei. Auch Bernadette Hohe, die als Oberstufenkoordinatorin ihre Schützlinge bis zum Abitur begleitet hat, ist stolz auf die Schüler.
Letzter G 8-Jahrgang wird heuer verabschiedet
Eine weitere Besonderheit der Absolvia 2024 ist, dass sie der letzte Abschlussjahrgang ist, der die Schulzeit im achtjährigen Gymnasialsystem durchlaufen hat. Wegen der Umstellung auf G 9 gibt es im nächsten Jahr also gar keinen regulären Abschlussjahrgang.
Insgesamt 60 Schüler sind heuer zu den Abiturprüfungen im Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium angetreten. Einige wenige müssen noch zur Nachprüfung antreten, andere wiederum könnten mit dieser ihre Note noch um einen Zehntelschritt verbessern.
Gleich sechs Jahrgangsbeste stellte das Moosburger Gymnasium heuer vor. Eine von ihnen, Jana Thoma (Abi-Note 1,3), war zur Notenbekanntgabe verhindert. Die anderen fünf haben im Gespräch mit unserer Redaktion verraten, wie sie die Prüfungszeit empfunden haben und was sie nun vorhaben.
Über ihre Abschlussnote 1,3 darf sich Elisabeth Niedermeier freuen. Die 17-Jährige peilt ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Augsburg an, als berufliche Perspektive schwebt ihr eine Tätigkeit in den Bereichen Wirtschaftsprüfung oder Unternehmensberatung vor. In der Prüfungszeit sei sie schon sehr nervös gewesen, sagt sie, besonders im Fach Französisch, damit habe sie ihre erste Abiprüfung früher als die meisten ihrer Mitschüler gehabt. Nach der ersten Prüfung habe sich die Anspannung aber gelegt. Den restlichen Tag möchte sie erst einmal kurz entspannen – und dann nach München zum Public Viewing fahren, um mit Freuden das EM-Eröffnungsspiel anzuschauen. Bevor sie dann an der Uni wieder die Schulbank drückt, fährt sie noch mit Freunden in den wohlverdienten Urlaub.
Julia Wagner hat in ihrem Abizeugnis die Gesamtnote 1,2 geschafft. Auch sie möchte den Tag mit Public Viewing ausklingen lassen und vorher noch kurz ausruhen. Wohin dann ihre Reise geht, weiß die 18-Jährige jetzt noch nicht genau: Sie hofft, dass nächstes Jahr klar ist, welches Studienfach für sie das richtige ist. Herausfordernd fand sie die schriftliche Physik-Prüfung: „Da musste ich viel dafür tun“, blickt sie auf die Vorbereitung zurück. Mit der schriftlichen Deutsch-Prüfung sind alle fünf der anwesenden Jahrgangsbesten etwas überrumpelt worden, denn mit einer Gedicht-Interpretation aus der Neuzeit hatten sie nicht gerechnet. Das sei nicht so gut gelaufen, findet auch Julia Wagner. Die mündlichen Prüfungen hingegen hätten sich als „leichter als man denkt“ entpuppt.
Auch Teresa Köstler will sich bei ihrem weiteren Werdegang erst einmal orientieren. „Ich habe noch keinen konkreten Plan“, sagt die 17-Jährige, die jetzt ihr Abitur mit der Gesamtnote 1,2 in der Tasche hat. Interessieren würde sie sich für ein Medizin-Studium. Gänzlich unvorbereitet wäre sie in diesem Fach nicht: „Ich habe schon ein Praktikum im Krankenhaus gemacht“, erzählt sie. Vorher möchte sie reisen – „nach Spanien vielleicht“ – und arbeiten. Als Erstes aber möchte sie ihre Großeltern mit ihrer sehr guten Note überraschen – und abends dann mit Freunden feiern.
Trotz ihrer hervorragenden Gesamtnote 1,1 ist Julia Gandorfer selbstkritisch: Mit ihren Vorbereitungen zu den Prüfungen habe sie nicht rechtzeitig angefangen, spricht gar von „Prokrastination“. „Das war viel selbst gemachter Stress“, meint die 18-Jährige, „scheinbar brauche ich aber diesen Druck.“ Auch sie möchte nun erst einmal reisen. Denn danach könnte es wieder zurück zur Schule gehen, zumindest überlegt sie gerade, ob ein Lehramtsstudium im Fach Latein für sie in Frage kommt. In diesem Falle würde sie über kurz oder lang wieder in einem Gymnasium landen, dann aber als Referendarin und später als Lehrerin. Was den restlichen Tag angeht, stellt sie fest: „Ich freue mich, heute nichts mehr machen zu müssen.“
Mit der Traumnote 1,0 hat der 18-jährige Zeno Pröls sein Abitur geschafft. Seine Fähigkeiten sieht er „eher im naturwissenschaftlichen Bereich“, entsprechend gut seien bei ihm die Prüfungen in Mathematik und Biologie gelaufen. Weniger gut gefallen habe ihm, dass zwischen den mündlichen und den schriftlichen Prüfungen drei Wochen lagen, „das hat sich etwas gezogen“. Nun möchte er erst einmal ins Ausland gehen: In Spanien möchte er mit behinderten Menschen arbeiten – für ein Projekt eines christlichen Trägers. Auf die Frage, was er als Erstes macht, wenn er nach Hause kommt, antwortet er: „Ich geh ins Bett“ – es sei ein langer Tag gewesen. Abends dann schaut auch er mit Freunden das EM-Spiel.