„Berufsinformationsabend – digital“ am Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium

Erst wurde er verschoben und dann fast abgesagt – „pandemiebedingt“. Aber so leicht wollten es sich die Organisatoren am Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium dann doch nicht machen, denn der alle zwei Jahre stattfindende Berufsinformationsabend fußt auf einer langen Tradition und ist für alle Beteiligten – Schüler und Schüler, Eltern, Ehemalige und Lehrkräfte - schon etwas ganz Besonderes: für die Ehemaligen meist ein schöner Anlass, mal wieder an die „alte“ Schule zurückzukehren, und für die Adressaten der Vorträge die Möglichkeit, ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu lauschen und bei ihnen dann auch nachzufragen, wenn es um den eigenen Berufswunsch geht.

Zu lauschen und nachzufragen – das war auch heuer unter diesen besonderen Umständen möglich, da das Konzept schlichtweg auf „digital“ umgestellt wurde. In sieben verschiedenen, zeitlich parallel ablaufenden Schienen wurden insgesamt 24 verschiedene Vorträge angeboten, zu denen sich Schüler:innen der Jahrgangsstufen 9 bis 12 bei Interesse zuschalten konnten. Die Referentinnen und Referenten gaben mithilfe von Präsentationen, Diashows oder einfach nur kraft der eigenen Stimme ihr Bestes, um den Schülerinnen und Schülern ihren Werdegang näherzubringen und ihnen einen Einblick in das Berufsfeld, in dem sie tätig sind, zu geben. Jura, Medizin, Pädagogik, Ingenieurswesen, Architektur, Betriebswirtschaftswesen, Kommunikationsdesign, Veranstaltungstechnik, Sprachwissenschaft – das sind nur einige der Felder, zu denen Vorträge angeboten werden konnten, teils von Referentinnen und Referenten, die schon seit vielen Jahren mit dabei sind, teils von Absolventinnen und Absolventen, die noch mitten im Studium sind und daher eine besondere Nähe zur Lebenswelt der Schüler:innen aufbauen konnten.  Sie alle gaben bereitwillig Auskunft über klassische und alternative Wege hin zum Wunschberuf, über Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten, über die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium etc. Am Ende waren es jedoch wie immer die persönlichen Ratschläge der Referentinnen und Referenten, die den Zuhörern am meisten im Gedächtnis bleiben dürften: etwa der Rat, dass auch eine vermeintliche Nische wie das Erlernen eines Handwerksberufs durchaus Vorteile bringe, oder der eines anderen, dass es wichtig sei, schon vorab ein Praktikum zu machen, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und Einblick zu gewinnen. Dass in vielen Berufen nicht nur ein Tiefen-, sondern ein ausgeprägtes Breitenwissen gefragt sei und es sich daher lohne, sich in allen Fächern an der Schule anzustrengen, ist sicher auch eine wertvolle Erfahrung, die ein Ehemaliger der heutigen Schülergeneration mit auf den Weg gab.  

Auch wenn für die Referentinnen und Referenten nicht wie sonst beim Berufsinformationsabend „Schulluft“ zu schnuppern war, auch wenn nicht wie sonst mehrere Hundert Schüler:innen bei einer Abendveranstaltung durch die Gänge wuselten und auch wenn es nicht wie sonst den regen Austausch und das gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen beim abschließenden gemeinsamen Umtrunk aller Beteiligten gab, so ist das Konzept „Berufsinformationsabend digital“ dennoch aufgegangen und es wurde von allen Beteiligten gut angenommen. Und zum Glück haben viele Referentinnen und Referenten schon bekundet, bei der nächsten (hoffentlich) Live-Veranstaltung wieder mitwirken zu wollen!